Bautagebuch
Projekt Holzskelett-Haus
Das HUF Dorf
Jetzt konnte es richtig losgehen. Wir hatten ein Grundstück und einen Bauträger. Also stand dem nichts mehr im Wege mit der Hausplanung anzufangen. Wir haben übrigens mit der Planung schon angefangen sobald wir wussten, dass wir das Grundstück nehmen werden. Da stand noch nicht fest, ob wir eine Finanzierung haben. Bis wir endgültig auch im Grundbuch standen und die Gebäude abgerissen wurden, sind noch einige Änderungen bzgl. der Planung passiert. Dazu später noch mehr.
Wir haben also im April das Grundstück ausgesucht und wollten auch gleich anfangen mit der Planung des Hauses. Bei HUF Haus passiert dies indem man erst einmal einen Planungsauftrag unterschreibt, der erst einmal ~5000€ kostet. Als kleiner Rat: "Erst so einen Auftrag unterschreiben, wenn man sich ganz sicher ist, dass man auch mit diesem Bauträger arbeiten will und kann".
Nachdem wir den Planungsauftrag unterschrieben hatten ging es erst einmal so los, dass wir in das HUF Dorf in Hartenfels geschickt wurden.
Das ist das HUF Dorf in Hartenfels. Hier kann man sehr viele Eindrücke gewinnen, was man sich alles NICHT leisten kann.
Grundsätzlich ist das ein super Ausflug, allerdings bekommt man recht schnell mit, dass ein Normal-Sterblicher sich das alles gar nicht leisten kann. Das Einzige, was evtl. möglich ist, ist ein Modum oder ein Art3. Die Unterschiede bei Huf sind folgende:
Ein Art-Haus ist tatsächlich ein Holzskelett-Haus, d.h. die tragende Last wird komplett auf das Holzskelett übertragen. Die Wände und Fenster sind bei Huf komplett in der Fabrik in Hartenfels gefertigt.
Ein Modum-Haus soll nur so aussehen, wie ein Holzskelett-Haus, die tragende Last ist hier aber auf den Außenwänden. Das heißt aber auch, dass man die Balken, die das Gefühl eigentlich auch ausmachen nicht mehr im Innenraum zu sehen bekommt.
Wir wollten ein Art-Haus haben und kein Modum.
Die HUF Planung
Nachdem wir einige Eindrücke von dem Huf-Dorf gewonnen haben, ging es los mit der wirklichen Planung. Das lief so ab, dass wir uns gemeinsam mit dem Verkaufsberater und dem Architekten getroffen haben. Erst auf dem Grundstück, dann im Büro von Huf (hier das Musterhaus in der Fertighaus-Welt).
Die Planung verlief etwas kurios. Die Architektin hat grob auf dem Papier einen Grundriss gezeichnet, wir haben unsere Wünsche geäußert. Sie hat dann immer gefühlt hundert Mal eine Linie nachgezogen bis irgendwann ein Grundriss entstanden ist. Naja bei Huf merkt man schon, dass sie eigentlich ein Fertighaus-Lieferant sind. Die Grundrisse sind mehr oder weniger alle gleich und man kann geringfügig seine Änderungen mit einfließen lassen.
Hier haben wir ziemlich bald gemerkt, dass wir an Grenzen, vor allem an finanzielle Grenzen stoßen.
Nach ein paar Wochen haben wir dann die Zeichnungen auch als richtige Architektenzeichnung bekommen. Leider war die etwas anders, als wir das damals gemeinsam erarbeitet hatten. Wir hatten uns den Plan damals selbst noch einmal gezeichnet, so dass wir einen Vergleich hatten.
Und so verging dann immer mehr Zeit. Wir haben immer wieder andere Pläne bekommen und zwischenzeitlich immer verschiedene "Kostenindikationen".
Das ist das Musterhaus. Damit fing alles an.
Bauseits
Zu Beginn haben wir von Huf Preise bekommen, die recht plausibel klangen. Das war auch der Grund, warum wir eigentlich den Weg mit Huf gehen wollten und uns diese Art von Haus einfach gefallen hat. Alleine für das Musterhaus waren zwar recht hohe Preise ausgestellt, aber wir wollten ja eigentlich das Haus nicht ganz so groß haben.
Mit der Zeit haben wir aber immer andere und vor allem immer höhere Preise genannt bekommen. Da waren sich die Huf Mitarbeiter wohl nicht einig in der Preisgestaltung. Außerdem waren ständig andere Posten mit aufgeführt, die wir gar nicht haben wollten. Dann hieß es auf einmal, dass eine Preiserhöhung gemacht wurde und wir schnell einen Vertrag unterschreiben sollten. Aber wir hatten ja noch nicht einmal eine Finanzierung.
Und da hat sich die Katze in den Schwanz gebissen. Wir brauchten dringend für die Finanzierung ein realistisches Preisgefüge, aber um das zu bekommen brauchten wir eine Finanzierung.
Außerdem kamen dann immer mehr Kosten auf uns zu, die gar nicht in dem Preis mit entahlten waren. Dies waren z.B. die Bodenplatte oder ein Keller. Der wurde uns dann auch angeboten und dann hat man in so einem Nebensatz noch gelesen: "Auf dem bauseits gegründeten Kiesbett...".
Bauseits!!! Man lernt mit der Zeit Wörter kennen und hasst diese: Bauseits, Netto, ab Oberkante Bodenplatte, ...
Also die Pläne veränderten sich ständig und die Kosten wuchsen schneller als Angst.
Wir wurden auch immer wieder darauf angesprochen, dass wir doch ein Modum anstatt eines Art nehmen sollen. Irgendwann haben wir selbst angefangen Grundrisse zu zeichnen für Modum, da die Kosten einfach ins Uferlose wuchsen. Einen Keller haben wir uns sowieso ganz abgeschminkt, da wir mit Kosten von etwa 100.000 - 150.000 € rechnen mussten.
Aber auch wenn von außen es schwer zu erkennen ist, dass man ein Modum hat, wollten wir von der Art Variante nicht weg. Trotz allem haben wir uns damit auseinander gesetzt. Haben den Grundriss immer mehr verkleinert, aber ohne Keller und ein immer kleineres Haus, hat man irgendwann keinen Platz mehr. Wir wollen uns ja zu unserer jetzigen Eigentumswohnung verbessern und nicht verschlechtern.
Hier der Unterschied zwischen Art und Modum